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CarSharing im Fuhrpark

Sharing-Economy ist inzwischen ein großer Trend geworden, und auch Autos werden immer häufiger geteilt statt gekauft. Die Anzahl der CarSharing-Nutzer ist zwischen 2008 und 2018 von 116.000 auf mehr als 2 Millionen gewachsen. Was für immer mehr Privatnutzer attraktiv ist, kann sich auch für Institutionen lohnen, und ist besonders sinnvoll, wenn diese sich der Nachhaltigkeit verpflichtet haben.

Autorin
Annette Littmeier
Bundesverband CarSharing e.V. (bcs)

Corporate CarSharing, also das Angebot von firmeneigenen Poolfahrzeugen im CarSharing hat gegenüber klassischen Dienstwagen-Lösungen mehrere Vorteile: Es sorgt vor allem für eine bessere Auslastung und senkt die Zahl der benötigten Fahrzeuge. Ein Online-Buchungssystem, wie es im CarSharing üblich ist, senkt zudem den Zeitaufwand und die Prozesskosten: Die Mitarbeiter können die Poolfahrzeuge online buchen und selbstständig öffnen und zurückgeben. Eine Kontaktaufnahme mit dem Fuhrpark- oder Reise-Management ist nicht mehr notwendig. Abgerechnet wird automatisch pro Nutzung, und die Kosten werden automatisch Mitarbeitern, Kostenstellen oder Abteilungen zugeordnet.

Die Nutzung von öffentlichen Carsharing-Angeboten empfiehlt sich vor allem dann, wenn bestimmte Fahrzeuge des eigenen Fuhrparks nur in Spitzenzeiten benötigt werden. Für kleine Organisationen oder Organisationen mit sehr unregelmäßigem Fahrzeugbedarf kann es sich lohnen, ganz auf eigene Firmenfahrzeuge zu verzichten und nur das öffentliche CarSharing zu nutzen. Mitarbeiter buchen die an öffentlichen Stationen stehenden Fahrzeuge über einen Firmentarif. Oft sind mit dem Anbieter feste Zeiten vertraglich vereinbart, in denen ihnen die Fahrzeuge exklusiv zur Verfügung stehen. Nicht selten ergeben sich im Vergleich zur Nutzung von Fahrzeugen aus dem eigenen Fuhrpark Kosteneinsparungen von bis zu 50 Prozent. Öffentliche CarSharing-Angebote können mittlerweile in rund 700 Städten und Gemeinden genutzt werden. Die Stationen sind dezentral über das Stadtgebiet verteilt. Für größere Kunden richten die Anbieter häufig auch Stationen direkt am Kundenstandort ein.

Mit einer Nutzung öffentlicher CarSharing-Angebote können Firmen und Kommunen zu einer besseren Auslastung dieser Fahrzeuge und somit zum Erfolg dieser Verkehrsart beitragen, die nachweislich zu einem ökologischeren Mobilitätsverhalten privater Nutzer führt. Der Bundesverband CarSharing e.V. hat 2015 die Umweltwirkung stationsbasierter CarSharing-Angebote in innenstadtnahen Bezirken von 12 deutschen Großstädten untersucht. 41 Prozent der befragten CarSharing-Kunden gaben an, dass ihre Pkw-Nutzung geringer ist als vor der Anmeldung. 15 Prozent fahren mehr Fahrrad, 19 Prozent nutzen häufiger Bus und Bahn. Der Fahrzeugbestand der befragten Kunden reduzierte sich insgesamt um 62 Prozent. Ein stationsbasiertes CarSharing-Fahrzeug ersetzt in den untersuchten Stadtteilen bis zu 20 private Pkw. Die dadurch frei gewordenen Flächen können die Kommunen nutzen, um Wohnquartiere fußgänger- und radfahrerfreundlicher zu gestalten und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen.

Als Arbeitgeber können Kommunen und Institutionen ein ökologisches Mobilitätsverhalten ihrer Mitarbeiter unterstützen, indem sie statt eines Dienstwagens ein Mobilitätspaket, bestehend beispielsweise aus Jobticket, Bahncard und CarSharing, zur Verfügung stellen. Bei einem derartigen Angebot sind laut einer Umfrage der Unternehmensberatung Ernst & Young und der EBS Universität für Wirtschaft und Recht 44,4 Prozent der befragten Mitarbeiter bereit, auf einen Dienstwagen zu verzichten.

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