Übersicht Artikel

Die Kommunale Ökumene Treptow-Köpenick

Ergebnis der Zusammenführung von Konziliarem- und gesellschaftlichem Nachhaltigkeitsprozess

Schon 1993 erkannte die „Ökumenische Initiativgruppe Eine Welt Treptow-Köpenick“, dass es erforderlich ist, zwei parallel verlaufende Prozesse zusammenzuführen.

  • den Konziliaren Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung und den
  • gesellschaftlichen Nachhaltigkeitsprozess in Form der Agenda 21 bis 2015 und ab 2015 die Agenda 2030 mit 17 Nachhaltigkeitszielen für eine nachhaltige Entwicklung.

Die Entwicklung in der Ökumene
Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK), ein Zusammenschluss von weltweit 350 Kirchen, beschäftigt sich seit den siebziger Jahren mit dem Thema einer gerechten, partizipatorischen und nachhaltigen Entwicklung. Der Begriff Nachhaltigkeit für den politischen Bereich wurde hier geprägt. Auf der 6. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Vancouver 1983 befasste sich der ÖRK mit den globalen Problemen und beschloss den Konziliaren Prozess als gemeinsamen Lernweg für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Grundlage ist die Ökumene.

Die Entwicklung in der Weltgesellschaft
Aus der Diskussion des Brundtland-Berichtes von 1983 über die erforderlichen globalen Veränderungen entstand 1992 die Agenda 21 mit der Zusammenführung von Umwelt und Entwicklung. Aber die Friedensproblematik fehlte.

Gleichzeitig erkannte man Anfang 2000, dass nicht nur Umwelt und Entwicklung zusammengehören, sondern auch die Friedensfrage dazugehört. Deshalb beschloss die UN 2015 die Agenda 2030 für eine Nachhaltige Entwicklung mit 17 globalen Hauptzielen und 169 Unterzielen, in der erstmals alle drei Themenbereiche - einschließlich der Friedensfrage - enthalten sind. Daraus wird deutlich, wie weitsichtig die Kirchenvertreter 1983 waren und wie aktuell der Konziliare Prozess ist. Die globale nicht nachhaltige Entwicklung wird treffend im Interview von Bundesentwicklungsminister Müller vom 8.7.2015 ausgedrückt:

“Wir, die 10% auf dem Globus an Bevölkerung, wir besitzen 90% des Vermögens, und wir verbrauchen nahezu 80% der Ressourcen. Also unser Wohlstand begründet sich auf den Ressourcen ganz besonders der Entwicklungsländer Afrikas. Öl, die Erze … kein Handy kann funktionieren ohne diese Länder. Und hier müssen wir zu einer neuen fairen Partnerschaft kommen. Wir müssen neu teilen lernen.“

Um die enormen Aufgaben zur Veränderung in der Gesellschaft durchzuführen, ist eine Kommunale Ökumene, deren Handlungsfeld in der Kommune liegt, erforderlich. Im Bezirk Treptow-Köpenick von Berlin sind es derzeit 26 Gemeinden. Diese „Kommunale Ökumene“ stellt ein erhebliches Potenzial in einer Kommune dar. Sinnvoll ist jetzt die Erarbeitung einer Kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie, an der sich die Kommunale Ökumene aktiv beteiligt. In Treptow-Köpenick liegt ein Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung vom 26. September 2017 zur Erarbeitung einer solchen Strategie vor. Es wäre schön, wenn sich viele Kommunen mit entsprechenden „Kommunalen Ökumenen“ anschließen würden.

Zurück