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Die DGNB: Kompetenznetzwerk für nachhaltiges Bauen

Wer sich in Deutschland mit dem Thema des nachhaltigen Bauens beschäftigt, kommt nicht an der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen, kurz DGNB, vorbei. Seit der Gründung im Jahr 2007 hat sich der Verein zum größten Netzwerk seiner Art in Europa entwickelt.

Autor
Felix Jansen

Leiter PR und Kommunikation
Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V.

Die rund 1.200 Mitgliedsorganisationen repräsentieren die gesamte Wertschöpfungskette der Bau- und Immobilienwirtschaft: Architekten, Planer, Bauunternehmer, Projektentwickler und Investoren, genauso wie Bauproduktehersteller, Kommunen und Hochschulen bringen ihr Know-how in die DGNB ein – vom Weltkonzern bis zum Ein-Personen-Büro. In den Gremien der DGNB arbeiten Wissenschaftler und Praktiker Seite an Seite zusammen. Ziel des Vereins ist es, Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienwirtschaft zu fördern und im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit zu verankern.

Mit dem DGNB Zertifizierungssystem hat die unabhängige Non-Profit-Organisation ein Planungs- und Optimierungsinstrument zur Bewertung nachhaltiger Gebäude, Innenräume und Quartiere entwickelt, das dabei hilft, die Nachhaltigkeit in Bauprojekten nachweislich zu erhöhen. Weltweit wurden in rund 30 Ländern bereits mehr als 4.800 Bauprojekte nach den Prinzipien der DGNB geplant, gebaut und zertifiziert. Dabei fußt das DGNB System auf einem ganzheitlichen Nachhaltigkeitsverständnis, das die Umwelt, den Menschen und die Wirtschaftlichkeit gleichermaßen einbezieht. Geringe CO2-Emissionen, umweltschonend gewonnene Rohstoffe und Energieeffizienz sind zweifelsohne wichtig. Wer aber – wie die DGNB – Nachhaltigkeit als Synonym für Qualität und Zukunftsfähigkeit versteht, der behält weit mehr Faktoren im Blick.

Insgesamt 37 Kriterien umfasst das Zertifizierungssystem der DGNB in seiner aktuellsten Version für Neubauten. Die DGNB Zertifizierung kann zum Beispiel wesentlich zur Kostensenkung und Risikominimierung beitragen, indem teure Sanierungs- oder Umbaumaßnahmen präventiv vorgebeugt werden. Oder sie kann Impulse geben, die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen in den Mittelpunkt der Gebäudeplanung zu stellen.

Vom Grundprinzip her ist das DGNB System wirkungsorientiert. Anstatt einzelne Maßnahmen unabhängig von deren baulichem Kontext zu bewerten, wird deren Beitrag zur Gebäudeperformance betrachtet. Zudem wird grundsätzlich der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes bei der Zertifizierung fokussiert – im Hinblick auf die Umweltwirkungen und Ressourcenverbräuche, genauso wie in Bezug auf die Kosten für die Herstellung, Bewirtschaftung und Instandhaltung.

Damit die vielfältigen Themen des nachhaltigen Bauens in der Planungs- und Baupraxis auf adäquate Weise berücksichtigt werden können, braucht es zudem entsprechende Experten, die den Prozess beratend mit ihrem fachlichen Know-how begleiten. Mehr als 3.500 solcher Experten in rund 40 Ländern wurden von der DGNB über die vereinseigene Akademie bereits qualifiziert. Sie sorgen dafür, dass Nachhaltigkeit auch seinen Weg in die praktische Umsetzung im Bauen findet.

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