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Eine kirchliche Bank auf dem Weg zu ihrem ersten Nachhaltigkeitsbericht

Die Pax-Bank ist eine kirchliche Bank und bietet ihren Kunden ethisch-nachhaltige Anlageprodukte und Finanzierungen an. Die Pax-Bank stellt dabei hohe Anforderungen an die soziale und ökologische Nachhaltigkeit von Unternehmen, bevor sie in diese investiert oder ihnen einen Kredit gewährt.

Autorin
Jutta Hinrichs

Stabsstelle Ethik & Nachhaltigkeit
Pax-Bank eG, Köln

Soweit so gut und fast schon eine Selbstverständlichkeit für eine kirchliche Bank mit einem christlichen Wertefundament. Doch was ist mit dem eigenen Bankbetrieb? Wie kann es gelingen, auch diesen nachhaltig zu gestalten? Welche Bereiche müssen mitbedacht und gegebenenfalls neu organisiert werden? Wie motiviert man die Belegschaft, diesen Weg zu mehr Nachhaltigkeit mitzugehen?

Schon viele Jahre hat sich die Pax-Bank Gedanken gemacht, wie sie als christliche Bank ihrer Schöpfungsverantwortung gerecht werden kann. Spätestens mit der päpstlichen Enzylika „Laudato Si“ von 2015 und dem damit verbundenen Weckruf, zum Erhalt des „Hauses Gottes“ beizutragen, setzt die Pax-Bank Zeichen für mehr Klimabewusstsein im Bankbetrieb.
Als erste Maßnahme hat die Pax-Bank 2012 ihren Energieverbrauch auf 100% Ökostrom umgestellt. Von dem Anbieter NATURSTROM AG erhält die Pax-Bank dafür auch jedes Jahr ein Zertifikat, das die eingesparten CO2-Emissionen im Vergleich zum deutschen Strommix angibt.

2015 folgte dann die Umstellung von Kaffee- und Teeprodukten auf fair gehandelte Produkte. Auch bei der Bestellung von Büromaterialien achtet die Pax-Bank auf Nachhaltigkeitsaspekte.

Ihre Kunden motiviert die Bank gezielt zur Umstellung auf den elektronischen Postkorb mit dem Ziel einer kontinuierlichen Senkung des Papierverbrauchs. Dieser soll 2019 übrigens komplett auf Recycling-Papier umgestellt werden.

2018 hat sich die Pax-Bank dem Global Catholic Climate Movement angeschlossen und dafür ihre Ausschlusskriterien im Bereiche fossile Energieträger verschärft.
Ende 2018 kam ein weiterer Motivationsschub mit dem Beitritt zur „Allianz für Entwicklung und Klima“, die vom BMZ gegründet wurde und in der die Pax-Bank als kirchliche Genossenschaftsbank eine gute Ergänzung der weiteren Allianzpartner – überwiegend große Konzerne und NGOs – darstellt. Der Allianz geht es darum, die Partner zu noch mehr CO2-Einsparungen zu motivieren und verpflichtet sie zu einer Kompensation ihrer unvermeidbaren Emissionen.

Dafür hat die Pax-Bank zum 1.1.2019 einen Kooperationsvertrag mit dem kirchlichen Kompensationsfonds „Klima-Kollekte e.V.“ geschlossen. Regelmäßig berichtet die Bank nun ihren Energie- und Papierverbrauch sowie ihre Dienstreisen-Kilometer an die Klima-Kollekte und erhält dafür eine „Klima-Bilanz“, auf deren Basis ein zu zahlender „Klimaschutzbeitrag“ errechnet wird. Dieser fließt in Entwicklungsprojekte mit direktem Bezug zu den UN-Nachhaltigkeitszielen in den Bereichen Ausbildung, Gesundheit, Gleichstellung etc.

Die Klima-Bilanz und der Klimaschutzbeitrag haben für die Pax-Bank einen doppelten Effekt: Allein die gebündelte Erfassung aller Zahlen schafft bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Bewusstsein für den ökologischen Fußabdruck der Bank und hoffentlich auch Motivation, diesen weiter zu reduzieren. Denn nur was gemessen wird, wird sich auch verändern.

Gleichzeitig kann die Bank nach außen zeigen, dass sie Verantwortung für ihre Emissionen übernimmt. Ganz im Sinne von „Laudato Si“ wird hier der enge Zusammenhang zwischen Umwelt- und Gerechtigkeitsfragen deutlich sichtbar.

Als nächsten Schritt plant die Pax-Bank eine integrierte Nachhaltigkeitsberichterstattung im Rahmen ihres Geschäftsberichts und perspektivisch die Erfüllung des Deutschen Nachhaltigkeitskodex. So werden die Kunden, interessierte Neukunden und externe Stakeholder erkennen können: Die Pax-Bank lebt Nachhaltigkeit im Bankgeschäft und im Bankbetrieb – und das in allen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit: ökonomisch, ökologisch und sozial.

Weitere Informationen:
www.pax-bank.de/ethik

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