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Im Elektro-Auto quer durch Deutschland

KLJBlerInnen touren durch Deutschland, um heute zu sehen, was die Zukunft bringt.

Autor
Stephan Barthelme,

Bundesvorsitzender, KLJB Deutschlands

Die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) hat im vergangenen Herbst 2017 eine Studienfahrt zum Thema „Von der Energiewende zur sozial-ökologischen Transformation: Heute sehen, was die Zukunft bringt“ ausgerichtet.

Insgesamt 15 KLJBlerinnen und KLJBler der Bundesarbeitskreise Umwelt und Internationale Entwicklung machten sich auf den Weg. Dabei wurden verschiedene Stationen wahrgenommen, wie u. a. ein Bürgerwindpark, Smart Buildings, der Austausch mit einer Klima- und Energieagentur, ein Input zum Thema Regionalgeld und das Prinzip Cradle to Cradle.
Als Abschluss standen Besuche beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, bei der Klima-Allianz Deutschland und beim Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft auf der Tagesordnung.

Im Kontrast zu diesen Ansätzen wurden auch der Tagebau Garzweiler und der Hambacher Forst in Nordrhein-Westfalen sowie ein ehemaliger Forschungsreaktor besucht. Vor allem die Frage, welche Auswirkungen unser Handeln auf Umwelt und Menschen im globalen Kontext hat, begleitete die Teilnehmenden die ganze Woche.

Die Themen „Energiewende“ und „sozial-ökologische Transformation“ wurden während der Studienfahrt jedoch nicht nur theoretisch durch verschiedene Anlaufstellen und Fachvorträge beleuchtet, sondern aktiv gelebt. Denn statt mit Autos mit Verbrennungsmotoren unterwegs zu sein, wurde der Selbstversuch gestartet, die gut 3.000 km per Elektroauto zurückzulegen.

Ausgestattet mit verschiedenen Ladekarten und Ladesäulen-Apps, ging die Fahrt von Nürnberg über München, Karlsruhe, Mainz, das Ruhrgebiet und Hamburg bis nach Berlin. Auf die durchschnittliche Reichweite von ca. 250 km bei einer akkusparenden Geschwindigkeit von 95 km/h stellte sich die Gruppe durch eine gute Balance zwischen Fahren und Laden ein.

Die Ladezeit von ca. einer Stunde nutzte die Gruppe stets vielfältig. So begünstigte das entschleunigte Reisen Spaziergänge, Eis- und Kaffeepausen und nicht wenige Gespräche mit interessierten PassantInnen. Einen weiteren Vorteil der E-Autos bildeten die kostenlosen Parkplätze während des Ladevorgangs, von München über Hamburg und auch in Berlin.

Bei den einzelnen Stopps und Vorträgen wurde die Vielfalt der Ansätze deutlich, mit denen eine sozial-ökologische Transformation gestaltet werden kann. Bereits bekannte erneuerbare Energiequellen wie Biogas wurden weitergedacht. Die Dimensionen der konventionellen Energiegewinnung, wie der Kohleverstromung im Ruhrgebiet, werden den TeilnehmerInnen hingegen als eindrucksstärkste Bilder der Studienreise im Gedächtnis bleiben. Sowohl die verlassenen Dörfer, die dem Braunkohleabbau noch weichen werden, als auch der Tagebau an sich mit einer Tiefe bis zu 500 Metern, gingen an niemandem spurlos vorbei.

Nach 15 bereisten Bundesländern konnten die TeilnehmerInnen auf eine gelungene, intensive Woche zurückblicken. Jetzt heißt es, die eigenen Akkus wieder aufzuladen und das umzusetzen, was in der Woche erfahren und gelernt wurde.

Denn so viel steht fest: Jede und jeder kann einen Beitrag für eine bessere Welt von morgen leisten!

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