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von Thomas Heine

70 internationale Stiftungen rufen Industriestaaten zu mehr Klimaschutz und nachhaltiger Finanzierung auf

Die internationale Stiftungsplattform F20 mit mehr als 70 Partnerstiftungen aus den G20 Ländern hat heute die in Cornwall/UK zusammentreffenden Staatschefs der G7 Länder aufgerufen, die Führung im Klimaschutz zu übernehmen und einen stärkeren Beitrag zur Klimafinanzierung und für Sustainable Finance zu leisten.

Laut heute veröffentlichter F20-Recommendations, "haben die G7 als Teilmenge der G20-Staaten die Verantwortung gegenüber Ländern des globalen Südens, die Messlatte für Klima- und Biodiversitätsschutz hoch anzulegen." In dem Schreiben werden zudem eine Reihe konkreter Maßnahmen zur Eindämmung der Klima- und Biodiversitätskrise aufgezeigt, deren Umsetzung einen Gradmesser für verantwortliches Handeln der G7 und der G20 darstellen.

Klaus Milke, Vorsitzender der F20-Stiftungsplattform: "Die Tatsache, dass Großbritannien und Italien in diesem Jahr sowohl den G7- und den G20-Gipfel als auch den UN-Klimagipfel (COP26) ausrichten, bietet eine große Chance für eine gut koordinierte globale Reaktion auf die Pandemie und die Klima- und Biodiversitätskrise. Diese Chance nicht zu nutzen wäre fatal".

Die gemeinsame Erklärung betont zudem, dass Herausforderungen wie Ungleichheit, Gesundheit, wirtschaftliche Rezession, Ernährungssicherheit, Klimakrise oder Biodiversitätsverlust eng miteinander verbunden seien. Sie müssten deshalb durch einen "systemischen, kollaborativen und zukunftsorientierten Ansatz" angegangen werden. "Es gibt weder Zeit noch Ressourcen, um diese Herausforderungen isoliert oder mit fragmentierten Ansätzen anzugehen. Was wir brauchen, sind integrierte Lösungen", heißt es in dem Papier.

Die konkreten Maßnahmen werden durch zahlreiche detaillierte Vorschläge untermauert und lauten wie folgt:

- Anstrengungen der G7 und der G20 zur Bekämpfung der wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der globalen COVID-19-Krise müssen mit den Zielen für nachhaltige  
  Entwicklung (SDG) und dem Pariser Klimaabkommen im Einklang stehen
- Verpflichtung zum "Net-Zero" Emissionsziel einschließlich konkreter Zwischenschritte bis 2030 und einem Ausstiegsfahrplan aus der Förderung fossiler Brennstoffe
- Gewährleistung der Prinzipien der "Just Transition" und Beteiligung verschiedener Interessengruppen an der Gestaltung nationaler Transitionpläne
- Dekarbonisierung des Finanzsektors, und gesetzlich vorgeschriebene Dekarbonisierungspläne für Finanzinstitute
- Bereitschaft zu Schuldenerlassen, einschließlich Schuldenmoratorien für hoch verschuldete Länder, um ihre wirtschaftliche Erholung und Entwicklung zu ermöglichen
- Abgestimmtes Vorgehen beim Klima- und Biodiversitätsschutz

Die Stiftungsplattform F20 ist ein Netzwerk von über 70 Stiftungen aus 21 Ländern mit Fokus auf die G20-Staaten im Hinblick auf die Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele und unter Einhaltung des Pariser Klimaabkommens. Die Plattform wurde vor dem G20-Gipfel 2017 in Deutschland in Hamburg ins Leben gerufen.

Die vollständige Liste der F20-Empfehlungen an die G7 und G20 kann hier in englischer Sprache heruntergeladen werden.

 

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