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von Thomas Heine

Forschungsbericht des Umweltbundesamtes zur Softwareobsoleszenz veröffentlicht

Der Anteil der alltäglich genutzten Geräte, die von Software abhängig sind, nimmt stetig zu. Nicht nur bei klassischen digitalen Geräten wie Smartphones und Laptops, auch im Bereich der Unterhaltungselektronik steigt der Anteil an Geräten, deren Funktionalität durch integrierte Mikrocontroller und eine zugehörige Software ermöglicht wird. Ein Trend, der sich zunehmend auch auf Haushaltsgeräte, Anlagen der Gebäudetechnik sowie Fahrzeuge ausweitet.

Immer häufiger entscheidet daher auch die Qualität der Software über die Nutzungsdauer, Funktionalität und Zuverlässigkeit von Geräten. Über die Software können zum einen die Nutzungsdauer und der Nutzungskomfort von Geräten definiert oder verändert werden. Zum anderen bleiben die Sicherheit der Nutzung und der Fortbestand der Kompatibilität zwischen Hardware und Software sowie zwischen miteinander vernetzten Geräten eine konstante Herausforderung.

Ob es der Saugroboter, der smarte Lautsprecher oder die Geräte sind, die Licht und Heizung steuern, sie alle vereinen, dass sie von Software gesteuert werden. Damit nimmt auch das Risiko von Softwareobsoleszenz zu, das heißt, der Verkürzung der Nutzungs- und Lebensdauer eines technisch funktionalen Geräts aufgrund von Software. Verkürzte Produktlebensdauern stellen wiederum ein Umweltproblem dar, daher ist umweltpolitisches Handeln geboten.

Trendanalysen zeigen, dass vor allem SmartHome-Systeme und damit komplexe Obsoleszenzrisiken in den nächsten Jahren zunehmen werden. Die größte Herausforderung besteht jedoch nicht in technisch-physikalischer Hinsicht, sondern vor allem in den wirtschaftlichen und organisationalen Bedingungen, die zum frühzeitigen Ausfall der Software sowie ganzer Produktsysteme führen, wie das Einstellen von technischem Support oder die fehlende Kompatibilität verschiedener Systeme.

Vernetzte Produkte werden vorzeitig funktionsunfähig, wenn sie die geänderten Anforderungen (z.B. keine Unterstützung neuer Übertragungs- oder Sicherheitsstandards) und dem Leistungsanspruch nicht mehr genügen (z.B. aufgeblähte Software-Updates) oder sich in externer Abhängigkeit befinden (z.B. abgestellte Cloud-Services oder Lizenz-Server). Produkte werden wegen der Software vorzeitig obsolet, obwohl ihre Hardware noch funktionstüchtig ist.

Zusammen mit Forscher*innen des Fraunhofer-Institut IZM, der TU Berlin und des Öko-Institut e.V. hat das Umweltbundesamt die Ursachen für Software-Obsoleszenz systematisch untersucht, Vorschläge für die Ursachenbekämpfung aufgezeigt und umweltpolitische Maßnahmen vorgeschlagen.

Der Forschungsbericht ist veröffentlicht und steht zum Download bereit.

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