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von Thomas Heine

In Deutschland landen jedes Jahr mehr als elf Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Neben Händlern und Restaurantbesitzern werfen auch Verbraucherinnen und Verbraucher übriggebliebenes Essen weg, etwa weil das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Mit der Förderung mehrerer Apps und einer Informationskampagne will die Bundesregierung dafür sorgen, dass weniger Lebensmittel in der Tonne landen.

Hierzu gehören:

Beste Reste
Die App "Beste Reste", die Teil der Kampagne "Zu gut für die Tonne!" ist, bietet mehr als 700 Kochrezepte, die mit Lebensmittelresten gekocht werden können. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) bietet eine kostenlose Smartphone- und Tablet-App im AppStore und bei GooglePlay an.

Auf der Suchseite der App lassen sich bis zu drei Zutaten miteinander kombinieren. Die App schränkt die Auswahl automatisch auf mögliche Kombinationen ein und wirft passende Kochrezepte aus. Mehr als 700 Reste-Rezepte von Sterneköchen, prominenten Kochpaten und Hobbyköchen sind mittlerweile online. Die Rezeptdatenbank wird ständig neu bestückt und lässt sich innerhalb der Anwendung per Knopfdruck aktualisieren.

Too Good to Go
Die App "Too Good To Go" vernetzt Restaurants, Bäckereien und Supermärkte mit Verbrauchern, die übriggebliebene Lebensmittel vor der Mülltonne retten wollen. Die Gerichte oder Produkte werden zu einem wesentlich geringeren Preis verkauft. Auf diese Weise bekommen App-Nutzerinnen und -Nutzer leckeres Essen und gleichzeitig leisten sie einen Beitrag gegen Verschwendung.

Bundesernährungsministerin Julia Klöckner zeichnete die Erfinder der App im April 2019 mit dem "Zu gut für die Tonne! – Bundespreis 2019" in Berlin in der Kategorie Digitalisierung aus.

Fresh-Index
Eine weitere App, die sich noch in der Entwicklung befindet und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, beschäftigt sich mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum. Viele Menschen schmeißen noch genießbare Produkte mit Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums weg. Das tun sie aus Unwissenheit über den tatsächlichen Zustand und auch aus Angst um ihre Gesundheit. Für viele Menschen lautet die vermeintlich sichere Lösung: Ab in die Mülltonne.

Diese Lebensmittelverschwendung brachte die Entwicklerinnen und Entwickler im Projekt "Fresh-Index" auf eine Idee. Sie wollten genau wissen, wie frisch und wie lange verzehrbar Lebensmittel sind, deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Dafür haben sie ein dynamisches Haltbarkeitsdatum entwickelt: In einer App können Verbraucherinnen und Verbraucher so jederzeit sehen, wie frisch ihre Lebensmittel wirklich sind.

Bis zum dynamischen Mindeshaltbarkeitsdatum ist das Produkt in einwandfreiem Zustand. Erst danach sind die ersten Anzeichen des Verfalls sichtbar: Aussehen, Textur oder Geruch sind nicht mehr wie gehabt - dennoch kann das Produkt weiterhin verzehrt werden.

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