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von Thomas Heine

EcoVadis veröffentlicht Business Sustainability Risk and Performance Index 2020

EcoVadis, der weltweit vertrauenswürdigste Anbieter von Nachhaltigkeitsratings für Unternehmen, hat heute die vierte jährliche Ausgabe seines Business Sustainability Risk & Performance Index veröffentlicht. Der Bericht enthält Erkenntnisse aus globalen Lieferketten-Ratings mit Analysen der Nachhaltigkeitsergebnissen von mehr als 40.000 Unternehmen, die von EcoVadis im Zeitraum von 2015 bis 2019 bewertet wurden.

Der diesjährige Index enthält auch ein spezielles Vertiefungsthema zur Berichterstattung über CO2-Emissionen sowie zwei Einzelberichte – der erste analysiert das Gesundheitskrisenrisiko und die Bereitschaft von Lieferketten vor COVID-19 (basierend auf Daten von Januar 2018 bis April 2020) und der zweite Bericht wirft einen Blick auf die Hersteller von Chemikalien und chemischen Produkten (basierend auf Daten von 2015 bis 2019).


Ausgewählte Highlights aus den Analysen umfassen:

  • Lieferketten waren vor der COVID-19-Krise extrem verwundbar. Auswertungen von 35.000 Lieferantenbewertungen ergaben, dass für jede Branche mehr als ein Viertel der Lieferanten keine Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten und der ordnungsgemäßen Arbeitsbedingungen ergriffen haben und dass sie diese und andere wichtige Sorgfaltspflichtindikatoren ihrer eigenen Lieferanten nicht überwachen.
  • Nordamerikanische Unternehmen führend bei der Berichterstattung über CO2-Emissionen, aber Europa führend bei der Umsetzung von Maßnahmen. Achtzehn Prozent der Unternehmen in Nordamerika beteiligen sich an der direkten CO2-Berichterstattung, verglichen mit 15 Prozent der Organisationen in Europa und AMEA. Im Jahresvergleich schneidet Europa bei der Nachhaltigkeit jedoch weiterhin besser ab als andere Regionen und schneidet besonders gut beim Thema Umwelt ab. Was die Unternehmensgröße betrifft, so schneiden kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Emissionsberichterstattung deutlich schlechter ab als große Unternehmen, was die Notwendigkeit von Engagementstrategien unterstreicht, die die Reife des Managementsystems fördern und Verbesserungen anleiten.
  • Nachhaltige Beschaffung liegt weiterhin zurück. Mit Ausnahme der nachhaltigen Beschaffung sind alle Themenbereiche seit 2015 um mindestens 9% angestiegen. Während sich die Unternehmen mit den sozialen und arbeitsbezogenen Auswirkungen in ihren eigenen Betrieben befassen, vernachlässigen sie die Risiken, die bei ihren Zulieferern bestehen - eine verpasste Gelegenheit, die Wertschöpfung zu steigern und in der nächsten Stufe der Beschaffungskette Widerstandsfähigkeit zu schaffen.
  • Chemiezulieferer haben ihre Nachhaltigkeitspraktiken stark verbessert. Während dieser Trend vor allem auf kleine und mittelständige Unternehmen zutrifft, haben Organisationen aller Größen in dieser Branche durchweg positive Fortschritte erzielt. Brancheninitiativen, wie Together for Sustainability (TfS), stellen ein positives Beispiel für die Zukunft anderer Branchen dar.

EcoVadis bewertet Organisationen nach 21 Nachhaltigkeitskriterien in vier Themenbereichen: Umwelt, Arbeits- und Menschenrechte, Geschäftsethik und nachhaltige Beschaffung. Die Ratings von EcoVadis vergeben Punktzahlen (Scores) auf einer Skala von Null bis 100, wobei unter 25 ein hohes Risiko, 24-44 ein mittleres Risiko, über 45 eine mäßige oder gute Leistung, über 64 eine fortgeschrittene Leistung darstellen. Im diesjährigen Index erhielten 57% der bewerteten Unternehmen eine Punktzahl (Score) von 45 oder höher (gegenüber 51% im Jahr 2018 und 45% im Jahr 2015). Dies bedeutet einen siebenprozentigen Anstieg gegenüber den letzten drei Jahren, in denen dieser Wert zwischen 49% und 51% lag, was darauf hindeutet, dass die Lieferketten möglicherweise einen Drehpunkt erreicht haben und bereit sind, über „Compliance“ und die Einhaltung von Vorschriften hinaus zu Leistung und Widerstandsfähigkeit überzugehen. Die Daten zeigten auch, dass in drei der vier Themenbereiche kleine und mittelständische Unternehmen weiterhin bessere Leistungen zeigen als die großen Unternehmen.

Der EcoVadis-Index untersucht die Leistung sowohl kleiner und mittelständischer Unternehmen (Organisationen mit 26-999 Mitarbeitenden) als auch großer Unternehmen (Organisationen mit 1.000 oder mehr Mitarbeitenden) in fünf geographischen Regionen und zehn Industriesektoren: leichte, schwere und fortgeschrittene Fertigung, Lebensmittel und Getränke, Baugewerbe, Großhandel, Transport, Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) sowie Finanzen, Recht und Beratung.

Besuchen Sie den EcoVadis Index Online, um interaktive Ansichten zu bestimmten Sektoren und geografischen Gebieten zu erstellen und zu teilen, oder erkunden Sie das Sustainability Index and Impact Resource Center, um alle Studien und Erkenntnisse der EcoVadis Business Sustainability Risk & Performance Index-Reihe 2020 herunterzuladen. Eine deutschsprachige Version der globalen Infografiken finden Sie hier.

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