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von Thomas Heine

Klimabericht für die EKD

Der vom Arbeitsbereichs Nachhaltige Entwicklung der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.V. (FEST) erstellte Klimabericht für die Evangelische Kirche in Deutschland 2020 wurde Ende 2020 auf der EKD-Synode erstmalig öffentlich vorgestellt und beraten. Anknüpfend daran hat die Synode alle Landeskirchen und die EKD mit ihren Einrichtungen aufgerufen, eine Emissionsminderung um 60 Prozent (Basis 2005) bis 2030 zu realisieren und Klimaneutralität im gesamten evangelisch-kirchlichen Bereich bis spätestens 2050 zu erreichen.

Begründung zur Beschlussfassung:

Die Corona-Pandemie hat führt uns vor Augen, wie verletzlich unser Zusammenleben ist und wie wichtig widerstandsfähige und nachhaltige Gesellschaften sind. Neben der Gesundheitsförderung ist konsequenter Klimaschutz ein wesentlicher Beitrag zum Aufbau resilienter Gesellschaften.

Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zeigen, zu welchen – bislang beispiellosen – Umsteuerungsprozessen Politik in der Lage ist, um Menschenleben zu retten. Dies lässt auf eine Politik hoffen, die auch beim Klimawandel zu einem konsequenten Gegensteuern führt.

„Flatten the curve“, muss auch für CO2-Emissionen, den Temperaturanstieg und das Artensterben gelten.

Deutschland verfolgt wie andere Länder und die EU eine Green-Recovery-Strategie, die sich u.a. an Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Klimaneutralität orientiert. Sozialgerecht und ökologisch ausgerichtete Konjunkturprogramme sind jetzt einmalige Chancen, eine menschengerechte, nachhaltige Zukunft zu ermöglichen. Die Absicht des EU-Parlaments und der EU-Kommission die europäischen Klimaziele deutlich zu verschärfen, weißt in diese Richtung. Dies wird jedoch nur gelingen, wenn Deutschland seine eigene Klimapolitik verbessert, d.h. eine CO2 Reduktion in 2030 von -65 % (Basis 1990) und eine deutlich beschleunigte Energie-, Verkehrs- und Wärmewende anstrebt. Klimaneutralität sollte vor 2050 erreicht werden.

Außerdem sollte die Bundesregierung ihre EU-Ratspräsidentschaft dazu nutzen, den europäischen Klimaschutz zu befördern und die von EU-Kommission und EU-Parlament geforderten Klimaziele festzuzurren.

Ambitionierter Klimaschutz ist politisch anspruchsvoll. Er wird nur erfolgreich sein, wenn er gesellschaftliche Akzeptanz findet sowie sozialverträglich und effizient gestaltbar ist. Angesichts der seit Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen, Rio 1992, versäumten Gestaltungsmöglichkeiten halten wir es für ethisch geboten, in Verantwortung für die Menschen, die bereits heute vom Klimawandel betroffen sind, und für nachwachsende Generationen, alle Möglichkeiten für Klimaschutz zu prüfen und konsequent anzuwenden. Einen guten Orientierungsrahmen bietet u.a. dazu die Studie »Klimaneutrales Deutschland von Prognos, Öko-Institut, Wuppertal-Institut, (Oktober 2020)

Gleichzeitig rufen wir auch die Landeskirchen und die Kirchengemeinden auf, nicht nach zulassen, einen ambitionierten Klimaschutz im kirchlichen Bereich voran zu bringen.

Die Synode der EKD macht sich den vorgelegten „Klimabericht für die Evangelische Kirche in Deutschland 2020“ zu Eigen. Sie bittet die EKD, die Gliedkirchen und Werke, ein Klimaschutzkonzept auch für jene Einrichtungen und Institutionen zu erstellen, wo noch keines vorhanden ist, und die Umsetzung der bereits erarbeiteten Klimaschutzkonzepte energisch zu verfolgen und die dafür notwendigen Mittel kontinuierlich bereitzustellen. Die Synode der EKD bittet weiterhin um Vorlage eines Klimaberichts alle drei Jahre.

Download des Klimaberichts als PDF

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