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von Thomas Heine

Soziale Nachhaltigkeit in der Taxonomie für "Sustainable Finance"?

In Europa werden rund 13 Billionen Euro in Investmentfonds angelegt, gut 4 % davon beachten dabei nachhaltige Kriterien. Die Auswirkung dieser seit Jahren stetig wachsenden nachhaltigen Kapitalanlagen sind jedoch kaum erkennbar. Ein Grund dafür ist, dass es an einer einheitlichen Definition für Nachhaltigkeit fehlt. Nachhaltige Investoren arbeiten mit sehr unterschiedlichen Konzepten von Nachhaltigkeit. Damit fehlt es Wirtschaftsakteuren an Orientierung. Sie wissen zu wenig darüber, was genau sie verändern müssen, um bei Investoren als "nachhaltig" zu gelten.

Mit der "grünen" Taxonomie der EU liegt eine solche Orientierung für die ökologische Nachhaltigkeit vor. Heute wird das EU-Parlament die EU-Taxonomie für "Sustainable Finance" verabschieden. Alle in der EU angebotenen nachhaltigen Investmentfonds werden zukünftig berichten müssen, wie sehr sie mit dieser Klassifikation für nachhaltige wirtschaftliche Aktivitäten übereinstimmen. Während sich der Entwurf ausführlich mit ökologischer Nachhaltigkeit befasst, wurden soziale Themen nur unzureichend berücksichtigt. Soziale Nachhaltigkeit findet sich dort nur in sogenannten "Mindeststandards", deren Anwendung unklar bleibt.

Auch heute stellt das Institut SÜDWIND daher eine "Soziale Taxonomie" für nachhaltige Investitionen vor. Denn: Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie wird erneut deutlich, dass Kapital dort investiert werden muss, wo es nicht nur ökologisch, sondern auch sozial sinnvoll ist.

In der Studie "Menschenrechte sind Investorenpflichten - Vorschlag für eine soziale Taxonomie des nachhaltigen Investierens" zeigt SÜDWIND auf, wie diese sozialen Mindeststandards angewendet werden müssten. "Nur, wenn menschenrechtliche Sorgfaltspflichten auf wirtschaftliche Einheiten und auch in der Lieferkette berücksichtigt werden entfalten sie die notwendige Wirkung. Welche konkreten Risiken für die Sektoren der grünen Taxonomie bestehen wird detailliert aufgeführt", so Antje Schneeweiß, Autorin der Studie und Mitglied im Sustainable Finance Beirat der Bundesregierung.

Die Studie ist hier online verfügbar.

Die Studie wird morgen ab 10h innerhalb eines Webinars vorgestellt. Die Registrierung ist hier möglich.

Kontakt:

Nathalie Grychtol, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
Tel.:0228-763698-14
grychtol@suedwind-institut.de

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