Newsdetails
von Thomas Heine

Stadt Dortmund bereitet Beitritt zur „Charta Faire Metropole Ruhr 2030“ vor

Die „Charta Faire Metropole Ruhr 2030“ des Netzwerks Faire Metropole Ruhr e.V. ist eine gemeinsame Vision von Städten, Gemeinden und Kreisen im Ruhrgebiet, die die Förderung von menschenwürdigen Arbeitsbedingungen in der Lieferkette von Produkten, das Bekennen zu den Grundsätzen des Fairen Handels und ein Starkmachen gegen eine Ausbeutung von Mensch und Natur fordert. Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen bilden die Basis für das gemeinsame Handeln.

Das Netzwerk Faire Metropole Ruhr e.V. bündelt die Aktivitäten von zivilgesellschaftlichen, kirchlichen und kommunalen Akteur*innen rund um das Eine Welt Engagement im Ruhrgebiet, um die Ideen des Fairen Handels und der fairen öffentlichen Beschaffung stärker im Ruhrgebiet zu verankern.

Dortmund ist Gründungsmitglied des Netzwerkes im Jahr 2008. Hamm ist als erste Stadt der Charta beigetreten, es folgten Essen, Hagen, Herne und Werne. Über 20 weitere Kommunen der Metropole Ruhr bereiten einen Beitritt vor. So nun auch Dortmund. Dabei macht sich Dortmund schon lange stark für den Fairen Handel. Bereits seit 2007 dürfen städtische Fachbereiche keine Produkte aus ausbeuterischer Kinderarbeit mehr beschaffen. Seit 2009 ist Dortmund „Fairtrade-Stadt“, eine Kampagne von Fairtrade Deutschland mit
mittlerweile 788 Städten, Gemeinden und Kreisen. In dem von der EU geförderten Projekt „Jede Kommune zählt – Sozial gerechter Einkauf jetzt“ von 2014 – 2016 wurde für die Fachbereiche Feuerwehr, Zoo, FABIDO Kitas und Grünflächenamt faire Berufsbekleidung beschafft.

Aus dem Projekt wurde der Regelbetrieb, nach dem heute in Dortmund beschafft wird, in einem Ratsbeschluss von 2019 zu nachhaltiger Beschaffung bekräftigt. Die „Charta Faire Metropole Ruhr“ ist nun ein weiterer Meilenstein im gemeinsamen Bestreben der Städte um eine faire und nachhaltige Beschaffung.

Mit dem geplanten Beitritt zur Charta Faire Metropole Ruhr 2030 kann Dortmund ein starkes Zeichen auch nach außen setzen, um seiner Verantwortung für eine umfassende nachhaltige Beschaffung gerecht zu werden. Gleichzeitig sind alle Fachbereiche und städtische Unternehmen aufgerufen, ihre nachhaltigen Beschaffungsvorgänge zu erweitern mit dem Ziel in allen infrage kommenden Produktgruppen nachhaltig zu beschaffen. Dazu wird ein breiter Abstimmungsprozess angestoßen, um die Fachbereiche auf diesem Weg zu unterstützen und zu beraten.

Die Charta Faire Metropole Ruhr 2030 umfasst sieben Ziele:

  • Erhöhung der Anzahl der kommunalen Einkäufe, in denen die Einhaltung von Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (kurz: ILO) und, wo möglich, die
  • Einhaltung weiterer Arbeitsnormen der ILO nachgewiesen werden muss,
  • Erhöhung der Anzahl der kommunalen Einkäufe, die darüber hinaus den Kriterien des Fairen Handels entsprechen,
  • Unterstützung der FairtradeTowns-Kampagne, Informationen über den Fairen Handel, Stärkung des Themas im Stadtmarketing und Erhöhung des Anteils fair gehandelter Produkte bei kommunalen Veranstaltungen, Unterstützung solcher Projekte von Unternehmen durch die Wirtschaftsförderung, die den Fairen Handel fördern,
  • Erhöhung der Anzahl von Fairtrade-Schools, Fairen KITAs, Fairtrade- Universities (Universitäten und Hochschulen) sowie Fairer Jugendhäuser,
  • Thematisierung von Fairem Handel und fairer öffentlicher Beschaffung im Rahmen der Städtepartnerschaften und
  • Benennung mindestens einer Ansprechperson für Fairen Handel/Faire Beschaffung in Dortmund.

Das Büro für Internationale Beziehungen hat eine Beschlussvorlage für den Rat der Stadt Dortmund zum Beitritt Dortmunds zur Charta Faire Metropole Ruhr erstellt. Die Vorlage wurde in der heutigen Sitzung des Verwaltungsvorstands diskutiert und wird nun in den Gremienlauf gehen.

Oberbürgermeister Thomas Westphal und Aiko Wichmann, Stellvertretender Leiter des Dortmunder Vergabe- und Beschaffungszentrums unterstützen zudem den Aufruf "Aktiv für eine nachhaltige öffentliche Beschaffung"

Zurück