Verschiedenes

Provokation für ein gutes Leben!

Mit der Veröffentlichung der Enzyklika Laudato si’hat Papst Franziskus ein neues Kapitel der katholischen Soziallehre aufgeschlagen. Erstmals wird das komplexe Themenfeld der ökologischen Herausforderung auf der Ebene eines päpstlichen Lehrschreibens behandelt.

Ein Beitrag von Thomas Kamp-Deister, Referent der Fachstelle Weltkirche im Bistum Münster

 

 

 

Der grüne Faden dieses Lehrschreibens ist eine „ganzheitliche Ökologie“ in Verantwortung für die Erde.

Um die bevorstehende ökologische Krise zu lösen, müssen unbequeme Fragen von Macht, Korruption und systematischen Fehlentwicklungen in unserer Gesellschaft angesprochen werden und Erkenntnisprozesse befördert werden.

Seit dem Jahr 2015 hat sich die Debatte um Umwelt und Gerechtigkeit verändert. Einerseits setzen die Regierungen der Welt mit den Globalen Nachhaltigkeitszielen(SDGs) und dem Klimaabkommen von Paris einen neuen politischen Rahmen in Richtung globaler Transformation und zweitens hat das päpstliche Lehrschreiben gezeigt, das aufgeklärte Religionsgemeinschaften den Horizont der technokratischen und finanziellen Debatte ausweiten können.

Die Christen der Welt sind ein weltweiter Vernetzungspartner, wenn es darum geht den „Schrei der Schöpfung und der Armen zu hören“ und mit einer entsprechenden Verantwortungspraxis zu reagieren.

Das päpstliche Lehrschreiben ist Anlass und Klammer für die evangelische und katholische Bewegung für einen neuen nachhaltigen Lebensstil nicht nur in Deutschland zusammen zu arbeiten.

Dies hat der Klimapilgerweg vom Nordkap nach Paris als ökumenische Initiative eindrucksvoll gezeigt. So verfügen Misereor, Adveniat, der Deutsche Caritasverband, die Bistümer Limburg und Köln bereits heute über Umweltmanagementsysteme.

Die Deutsche Bischofskonferenz beschäftigt sich in einem Studientag im Herbst 2017 mit dem Thema „Schöpfungsverantwortung nach Laudato si’- Umwelt und integrale Entwicklung als Aufgabe der Kirche“ und das Projekt „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften in den Kirchen“ hat mit den Schwerpunkten „Gemeinden und Bildungshäuser“; „Caritas und Diakonie“ und Großküchen durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt gefördert, den Boden für die Enzyklika Laudato si’in mehr als 200 Einrichtungen in Deutschland geebnet.

Die Religionsgemeinschaften haben überkonfessionell erkannt, dass es darum geht die Erdprozesse und – systeme im Sinne von Leitplanken zu respektieren und die Gefährdungen zu reduzieren.

Die Fragen der Stoffkreisläufe, die zunehmenden Stickstoffwerte und die damit verbundenen Fragen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt sind Kernfragen einer Zukunft, die sich die Frage stellt: „Wie umfassend darf der Mensch in die Natur eingreifen?“. Die Antwort darauf geben sich Menschen durch einen angepassten Lebensstil selbst!